Schon seit vielen Jahren gehört Lars Jessen nicht nur zu den vielseitigsten, sondern auch produktivsten Filmemachern Deutschlands. Geboren 1969 in Kiel, studierte er zunächst in Köln Geschichte, Politik und Philosophie, bevor er sich anschließend zu einem zweiten Studium an der Kölner Kunsthochschule für Medien entschloss. Nach seinem Abschluss mit der dokumentarischen Arbeit „Lübke – Auf der Suche nach dem Bundespräsidenten Heinrich Lübke“ inszenierte er Fernsehreportagen und Episoden von Serien wie „Großstadtrevier“ oder „Die Wache“, bevor er 2005 mit AM TAG ALS BOBBY EWIG STARB sein Kinodebüt als Regisseur gab. Für den autobiografisch inspirierten Film, für den unter anderem Peter Lohmeyer und Gabriela Maria Schmeide vor der Kamera standen, wurde Jessen mit dem Max-Ophüls-Preis ausgezeichnet.

Auf der großen Leinwand waren anschließend auch seine Filme DIE SCHIMMELREITER mit Axel Prahl, die Romanverfilmung DORFPUNKS, HOCHZEITSPOLKA mit Christian Ulmen und die für den Grimme-Preis nominierte Mockumentary FRAKTUS zu sehen. Mit der Ausnahme von DORFPUNKS zeichnete Jessen bei den Filmen nicht nur als Regisseur, sondern gemeinsam mit Ingo Haeb auch als Drehbuchautor verantwortlich.

Für das Fernsehen inszenierte Jessen nicht nur zahlreiche Episoden für erfolgreiche Reihen und Serien wie „Tatort“, „Doppelter Einsatz“, „Mord mit Aussicht“ oder „Polizeiruf 110“, sondern auch die Comedy-Serie „Jennifer – Sehnsucht nach was Besseres“, die 2018 mit dem Deutschen Comedypreis ausgezeichnet wurde. Auch bei der Miniserie „Der letzte Cowboy“ sowie der Comedyserie „Check. Check“ von und mit Klaas Heufer-Umlauf stand er hinter der Kamera. Zu den zahlreichen Fernsehfilmen, deren Inszenierung er verantwortete, gehören „Mein gebrauchter Mann“ mit Christiane Paul, der mit der Goldenen Kamera ausgezeichnete „Jürgen – Heute wird gelebt“ oder „Vadder, Kutter, Sohn“. Zuletzt inszenierte er gemeinsam mit Jan Georg Schütte den Film „Für immer Sommer 90“, zu dem die beiden gemeinsam mit Hauptdarsteller Charly Hübner auch das Drehbuch erarbeiteten. Der Film wurde 2021 mit dem Grimme-Preis sowie mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet. Lars Jessen erhielt 2020 den Kunstpreis des Landes Schleswig-Holstein.



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